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Nachdem es inzwischen doch sehr viele und schöne Blogbeiträge zur siebten Auflage des Barcamp Stuttgart gibt, möchte ich hier auch einen kleinen Blogbeitrag beisteuern. Ich bin mir nicht mehr sicher, ob ich beim ersten dabei war, aber ab dem zweiten doch regelmäßig, letztes Jahr konnte ich nicht da zeitgleich in Hessen auch Landtagswahlen stattfanden und ich mich im Wahlkampfmodus befand. Da ich aus verschiedenen Gründen nicht zu den anderen Barcamps in diesem Jahr (außer mobilecamp in Dresden) fahren konnte, freute ich mich schon sehr im Vorfeld darauf bekannte Gesichter aus früheren und anderen Barcamps wieder live zu treffen und neue Menschen kennen zu lernen.

Der Barcamp-Samstag

Ich reiste mit dem frühen Zug von Frankfurt nach Stuttgart und merkte schnell (via Tweets von anderen), das der Zug auch aus einem Grund so mit Menschen gefüllt war, der Zug fuhr bis nach München – und ja – München im September und Oktober ist – richtig, Oktoberfest. Nun gut, sollen die auch ihren Spaß haben. 🙂
In Mannheim kurz stieg Ingo Sauer zu und in Stuttgart angekommen nahmen wir auch gleich die nächste S-Bahn (trafen auch gleich weitere Barcamper (mit Smartphone und photocamp/barcamp T-Shirts leicht zu identifizieren)) um zur nächsten Station „Stadtmitte“ zu fahren – denn früh am morgen zum Barcamp lohnt sich. Es gab Frühstück von Esskultur und somit die erste Stärkung bevor die Vorstellungsrunde und Sessionplanung begann. Nach den vielen Jahren im Literaturhaus nun an neuer Location im Hospitalhof. Mit viel mehr Platz, Innenhof, neuer Technik (dazu komme ich noch) und entspannter Wohlfühlatmosphäre. Wobei am Samstag die hohe Luftfeuchtigkeit nicht nur mir zu schaffen gemacht hat.

Jullia Emde @zauberfrau

Wen ich aber an dieser Stelle hervorheben möchte ist die freundliche und bemerkenswerte Art wie wir Barcamper empfangen wurden, oft schon auch bevor wir unsere Namen sagen konnten, wussten die Barcamper am Empfangstisch sofort wer man/frau war. An dieser Stelle möchte ich Julia Emde @zauberfrau besonders erwähnen – das ganze Barcamp über hindurch hat sie alle Barcamper mit Vor- und Nachnamen begrüßt und war eine große Hilfe für Barcamper die sich mit Fragen am Infopoint einfanden und dort Antworten erhielten.

Nach dem obligatorischen Einchecken und Ausfindigmachen des WLAN-Kennwortes bekannte Gesichter und Freunde begrüßen, viele schon länger nicht mehr in natura wieder gesehen gehabt. Die ersten Tweets wurden versendet, bzw. wenn der Empfang es zuließ – meistens ging man in den Innenhof um über die normale Carrierleitung Netz zu erhalten, weil das WLAN hin und wieder stockte. Nun denn, wir fanden uns alle mehr oder weniger pünktlich zur Eröffnung und Begrüßung von Jan Theofel im großen Saal ein, was ein wenig an einen Piratenparteitag erinnerte:

Hospitalhof - Innenhof Foto: Tilo Hensel
Hospitalhof – Innenhof Foto: Tilo Hensel

Der Hospitalhof ist ideal für eine Veranstaltung wie das Barcamp Stuttgart und durch die hohe Teilnehmerzahl nicht mehr so beengt wie im Literaturhaus. Die WLAN-Technik auch mit dem Beamer hatte so ihre Tücken, aber dennoch hat Jan die Begrüßung gewitzt gemeistert. Auch die Vorstellungsrunde ging recht zügig (20 Minuten) voran und alle stellten sich kurz vor mit drei Stichworten (Tags). Neue Barcamper wurden besonders begrüßt und wie immer galt das Prinzip „erfahrene Barcamper helfen gerne“ und auch weiter und „Dein Barcamp“. Ich finde eine Vorstellungsrunde wichtig (auch wenn nicht alle sich die Namen und Stichwörter der anderen merken können) und bei einem Barcamp unabdingbar. Es soll ja auch Barcamps geben bei denen eine Vorstellungsrunde nicht erwünscht war, da drängt sich einem schon irgendwie der Gedanke auf, wollen die nur unter sich bleiben und was hat das mit Barcamp noch gemeinsam??
Nun denn, nach der Vorstellungsrunde sprangen wir alle auf und stellten unsere Sessions für den Tag vor, viele Sessions zu denen ich hinwollte, waren aber auch zeitgleich wie meine oder ich habe an anderen Sessions teilgenommen. Sehr schön auch die Regel, für jedes weitere Session die angeboten werden soll, muss der Barcamper sich erneut anstellen – was zum Running Gag für einige wurde.. Den ersten Sessionslot vom Samstag ließ ich aus – um ein wenig zu netzwerken und „socializen“. Quasi akklimatisieren.

Dann aber entschied ich mich spontan zur Session „Warum wir Konflikte brauchen“ mit Sibylle Dörge (@loesungsfee). Anfangs war ich noch skeptisch aber schon nach wenigen Minuten (auch weil das WLAN mal wieder nicht funktionierte) nahm ich interessiert daran teil und ein reger Austausch über den Begriff Konflikt zwischen den Barcampern begann. Auch die Art und Weise wie Konflikte bewältigt werden können oder wie unterschiedlich Konflikte wahrgenommen werden, wurde kurz besprochen. Gestört hat mich allerdings ein Barcamper der ständig und immer wieder versucht hat, seine eigene Meinung als DIE Meinung durchzusetzen und somit für alle anderen unmittelbar (Ironie!) zum Konflikt wurde. Sibylle hat das sehr gut gelöst, indem sie ihn mit einbezogen hat, allerdings auch klar die Grenzen aufgezeigt hat und dies als Beispiel von Konfliktlösung demonstrieren konnte. Das fand ich sehr gut. Schade, das der Beamer in dem Raum nicht funktionierte (auch hier wieder ist zu neue Technik nicht gleich gute Technik, das muss der Hospitalhof nächstes Mal besser hinbekommen!) und sie ihre Präsentation nicht zeigen konnte. Trotzdem vielen Dank für die Session Sibylle!

Direkt im Anschluss ging es in die Session von Andreas (@zettt) über „Die perfekte Rasur“ (hier das Slideshare). In der Session waren nicht nur Männer, sondern auch Frauen und es war sehr unterhaltsam. Auch die Art und Weise wie Andreas die Session hielt war echt super und einige Tipps werde ich für zukünftige Präsentationen mitnehmen. Für mich war die Session klasse, weil ich mehr als nur das normale Rasieren mitnahm, sondern auch über verschiedene Rasierer und ihre Möglichkeiten informiert wurde. Den Austausch anderer bärtiger Männer und deren schönen Bärte (ja, ich fand das klasse!) und ihren Rasur-Tipps empfand ich klasse. Bisher nutze ich ja auch sogenannte Systemrasierer (wie aus der Werbung bekannt), aber informiere mich nun über die Sicherheitsrasierer, die edel aussehen und für eine optimale Rasur sorgen. Habe Andreas auch vorgeschlagen, so eine Session für das nächste Barcamp mit veränderter Version zu halten, also das wir anstatt am Samstag eine Frühmorgens-Session mit Rasur beim Barcamp machen – das gäbe nicht nur tolle Fotos und würde nicht nur viel Spaß machen, sondern wäre mal praxisnah. Bin mal gespannt 🙂

Ich musste mich auch nach Ende der Session sputen weil meine eigene Session zur „Google Glass“ anfing und ich versuchte den Beamer ans Laufen zu bekommen, aber auch hier versagte die Technik oder der Mensch. Aber ich schiebe in diesem Fall wirklich die Technik vor. So präsentierte ich die Google Glass mit Screencast-Übertragung auf dem Nexus10-Tablet anstelle auf dem Beamer, was auch ging. Ich erklärte einige Details über die Google Glass, über Probleme und Hindernisse mit ihr im Umgang und aus Entwicklersicht, aber auch wie spannend die Technik ist und das die Glass erst der Anfang ist. In wie weit wir in wie vielen Jahren sie als normal erachten und ob es spezielle Hinweise zwecks Datenschutz (Foto/Videoaufnahmen) gibt.

Foto: Tilo Hensel
Foto: Tilo Hensel

Nach der Session war ich dann doch platt und die Muffinpause kam da gut gelegen. Das Catering von Esskultur war richtig gut (naja, beim Mittagessen waren die Portionen doch schnell vergriffen und die warmen Mahlzeiten für andere Barcamper die noch in Sessions waren, waren nicht mehr so warm, aber auch hier wird es nächstes Jahr Besserung geben)

Mit Muffins und Wasser gewappnet begab ich mich zu meiner nächsten Session (irgendwie vielen meine beiden Sessions hintereinander, nächstes Mal werde ich darauf achten das ein Slot dazwischen Pause ist) über „Shitstormmangement„. Das Interesse war überschaubar und so konnten wir (ca 5 ZuhörerInnen) gemeinsam in kleiner Runde uns über verschiedene Vorfälle aus früheren Jahren (Dawanda vs Jack Wolfskin / Pril und das mit dem Hähnchen) und Best-Practices wie von der Bahn, Telekom Hilft und so weiter austauschen.
Danach eilte ich schnell vom Barcamp zum Hotel um noch rechtzeitig vor 18 Uhr einzuchecken. Ja, auch ein wenig Zeit außerhalb vom Barcamp war schön entspannend. Pünktlich zum Abendessen war ich dann auch wieder da (sowas aber auch) und bereitete dann die kleine GuerillaBeam Überraschung vor. Mit dem Piratebeam warf ich Dias abends im Innenhof an die Wand und konnte somit auch ein wenig mehr Werbung für die Sponsoren machen.

Foto: Tilo Hensel
Foto: Tilo Hensel
Foto: Tilo Hensel
Foto: Tilo Hensel

Meine Abendsession mit einer Jamsession war recht kurz, da nur wenige kamen und ein Musizieren nicht wirklich möglich war, beim nächsten Mal würde ich das länger im Vorfeld ankündigen und mehr Leute zu ermuntern (auch musikalische) damit mit mehr Instrumenten (Piano und Cajon waren da) auch mitzumachen. Oder ich lege so eine Session nicht Abends rein, sondern in den Nachmittag. Währenddessen gab es wieder die #bwjetzt Bar, bei der man per Tweet sein Bier „bezahlen“ konnte, irgendwie durch die Verteilung der anderen Sessions (Stadtführung, Stadtspiel etc) war das aber nicht wirklich klar und ersichtlich – beim nächsten Mal die Bar eher in einen Bar-Raum/Bereich besser kennzeichnen mit Sitzgelegenheiten und Club/Bar-Feeling 🙂

Ach ja, zu einer besonderen Session abends fand ich mich auch noch ein, zuerst mit Skepsis aber dann wurde die Session mit dem Titel „Pornos und der Einfluss auf die eigene Sexualität“ sehr gut und der intime Austausch in einer doch geschlossenen Gruppe (also keine Tweets mit Namensnennung nach aussen) war super. So viel Offenheit hatte ich nicht erwartet und war positiv überrascht. Und nein, es war nicht schmuddelig oder Schweinkram, sondern ein guter Dialog zwischen allen Beteiligten. Für manche mag das nichts gewesen sein, ich fand die Session als Abschluss sehr gut gelungen.

Dennoch war es ein sehr schöner, produktiver, informativer und geselliger erster Tag beim Barcamp Stuttgart welches ohne Sponsoren nicht möglich wäre. Viele weitere Blogbeiträge findet ihr bei der „Berichte“-Übersicht im Barcamp-Wiki. Den zweiten Tag vom Barcamp werde ich auch noch verbloggen.

Richtig gute Fotos vom Barcamp sind von Tilo Hensel auf seiner Fotoseite und bei flickr zu finden. Echt vielen Dank dafür und die sind super geworden!

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Von Alexander