Seit Beginn der Corona-Pandemie war ich nicht mehr auf einer Demonstration oder Kundgebung. Oder zumindest war ich nur ganz kurz und mit Sicherheitsabstand da (zum Beispiel nach dem Anschlag in Hanau vor der Frankfurter Paulskirche). Mir war meine eigene Gesundheit und die meiner Mitmenschen sehr wichtig, weshalb ich nicht nur normale soziale Interaktion unterband oder stark einschränkte. Es gab leider jedoch immer wieder Gründe zu demonstrieren und wo ich mich ärgern musste, nicht teilnehmen zu können. 🙁

Die Situation änderte sich allerdings in letzter Zeit drastisch. Der schreckliche Überfall und Einmarsch der russischen Truppen in die Ukraine und der damit nun seit mehreren Wochen andauernde Krieg haben mich doch sehr stark beschäftigt. Wie auch viele andere.

Durch die Impfungen und Auffrischungsimpfungen und dem Gefühl einer besseren Sicherheit haben wir uns entschlossen, mit gehörigem Abstand und das Tragen von Masken natürlich zu einer Kundgebung / Demo zu gehen. Wie passend, dass an dem Tag auch sehr schönes, frühlingshaftes Wetter da war, die Temperaturen waren sehr angenehm und mild und wir haben uns auch wieder mehr in der Stadt bewegt.

Die Inhalte dieses Blogartikels: Verbergen

Stoppt den Krieg

Am Sonntag, 13. März 2022 war es dann auch für uns soweit, wir haben uns darauf vorbereitet und auch Schilder gebastelt. Nein, eher ganz einfache Kartons mit Acrylfarbe bemalt. Ganz einfach und mit klarer Botschaft. Also einige Tage vorher Pinsel und Farben ausgekramt und dann verschiedene Motive überlegt und dann letztendlich sind die Pappschilder doch zu ganz einfachen Botschaften geworden. Wir haben Pappe eines Kartons eines großen Onlineversandhändlers genommen – in der Größe um die Schilder für den Transport ideal in den Kinderbuggy zu transportieren. Darauf dann die Farben der ukrainischen Flagge (blau und gelb) gemalt. Auf einem Pappschild in weißer Farbe das Friedenssymbol und auf der anderen das Wort „PACE“ für Frieden.

Bemaltes Pappschild trocknet

Allerdings hab ich ein wenig den Kinderbuggy für friedliche Demonstrationen/Kundgebungen aufgefrischt – mittels einer 2 Meter Hand Teleskop Fahnenmaststange, auf die wir unsere Friedenstaube Fahne montiert haben. Mittels mehrerer Klettverschlüsse habe ich dann die Stange an der Seite montiert, die Länge konnte bequem aus- und eingefahren werden – die Fahne wurde im Rucksack auf dem Hin- und Rückweg transportiert.

Erst bei Erreichen des Kundgebungsortes die Fahne drauf montiert und Stange ausgefahren.

 

 

Wir sind dem Aufruf des Bündnisses Stoppt den Krieg https://stoppt-den-krieg.de/frankfurt/ für Frankfurt gefolgt und es waren echt mehrere zehntausend Menschen da (gefühlt). Wir haben genug Abstand gehalten und waren nur auf der Kundgebung und nicht mehr beim Demonstrationszug. Das war auch der große Kritikpunkt meinerseits, es wurden über 1,5 Stunden lange Reden gehalten und für viele andere Familien war das doch zu lange auf einem Fleck rumstehen. Wir werden vielleicht bei einem anderen Zeitpunkt auch mit dabei sein, aber diese langen (aber wichtigen) Redebeiträge strapazierten Kind und Familie – die Sonne und die frühlingshaften Temperaturen haben uns trotz der Thematik dazu verleiten lassen mehr Zeit in der Stadt mit einem Spaziergang zu verbringen. Ich denke, wir alle sehen uns sehr nach warmen Temperaturen…

Peace now!

Eigentlich ist mir nicht zum Lächeln zu Mute gewesen ob der Thematik, aber ich finde auch bei einer Demonstration darf ich lächeln und anderen Menschen versuchen auch Hoffnung mitzugeben. Und bei Erinnerungsfotos möchte ich ein Lächeln im Gesicht haben. Es existieren auch andere Bilder ohne Lächeln bei der Kundgebung von mir, aber die sind nur für persönliche Fotoalben und nicht für den Blog gemacht worden. Nur falls, das falsch verstanden werden würde.

Wir hoffen und wünschen uns sehr, dass ein schnelles Ende des Krieges (sofort!) und Frieden in der Ukraine eintritt. An dieser Stelle möchte ich gerne auf den Blog von Daniel hinweisen, der zusammen mit anderen Menschen in Frankfurt eine sehr beeindruckende Kundgebung auf dem Frankfurter Römer organisiert und moderiert hat (wir konnten da aus zeitlichen Gründen nicht hin).

Vielleicht werde ich zu den nächsten Demos oder Kundgebungen auch wieder alleine hingehen.

Von alex

Bloggt seit 1999/2000, glücklicher Ehemann und Papa. Gebürtig aus der Uni-Stadt Tübingen und dann 2010 nach Frankfurt am Main gezogen. Von dort Ende 2022 weggezogen und leben glücklich im ländlicheren Raum. Mehr auf meiner Über mich-Seite