Jedes Jahr nehme ich mir vor, wieder mehr zu bloggen, auch mehr Persönliches. Aber ich schaffe es meistens dann doch nicht, meistens kommen mir andere Dinge in den Weg oder ich habe es zeitlich nicht mehr geschafft. Oder dann am Ende keine Lust dazu. Die letzten Wochen vor allem ist es schwerer mehr positive Dinge zu bloggen.

Die weltweite Corona-Pandemie macht mir Angst. Die Politik in vielen Staaten (nicht nur in den USundA) mit ihren autokratischen, diktatorischen und machtversessenen Personen/Führern – meistens weiße alte Männer – macht mir Angst. Dass viele Menschen im Mittelmeer vor den Grenzen Europas ertrinken und sterben – macht mir Angst. Dass wir viele Milliarden für die Rettung von Großkonzernen aber nicht für die Rettung von Menschenleben (gerade auch die Aufnahme von Flüchtlingen aus misslichen Lagen zu retten!) haben – das ist sehr schwer zu ertragen oder zu akzeptieren.

Der Klimawandel ist keine Utopie, sondern schon längst da. Es ist immer schwerer geworden, die kleine Wohnung auf eine erträgliche Temperatur zu lüften oder zu kühlen. Und nein, eine Klimaanlage (mobil oder nicht) kommt mir nicht rein. Vielleicht in einem späteren Eigenheim in dem die Anlage klimafreundlich betrieben werden kann. Aber aktuell nicht. Seit Anfang März arbeite ich von zuhause aus fast an allen Werktagen, vereinzelt gehe ich 1-2 mal die Woche ins Büro um andere Kolleg:innen zu treffen. Aber das ist ein anderes Thema, über das ich auch bloggen wollte… Zurück zum Klimawandel – es ist zu trocken draußen, wir haben Baumsterben. Nicht nur im Wald, sondern vor der Türe. Die grünen Ecken um das Haus und dem Block gleichen eher verbrannter Erde. Vereinzelt nach einem Regenschauer dringt ein wenig Grün durch. Nicht alles rosig – oder grün genug um eine gute Stimmung zu verbreiten. Über die GroKo könnte.. ach, lassen wir das.

Und dann denke ich mir – geht es nur mir so?

Anscheinend nicht. Katrin hat auf ihrem Blog auch darüber geschrieben. Über eine Grundtraurigkeit derzeit. Ich finde mich beim Lesen ihres Beitrages teilweise wieder. Auch habe ich keinen Grund derzeit, traurig oder depressiv zu werden. Nicht, dass dies etwas Schlechtes wäre. Sehe ich nicht so. (Übrigens kann ich das Buch „Depression abzugeben“ von Uwe Hauck über seine Depression empfehlen, das mal kurz am Rande). Ich habe Anfang des Jahres einen neuen Job angefangen, lerne sehr viel, arbeite gerne in spannenden Projekten und es gab vor wenigen Wochen auch Veränderungen im Privaten. Jedenfalls läuft es gut bei uns. Aber so eine kleine Grundtraurigkeit ist da. Natürlich würde ich auch gerne wie Judith „Sympatexter“ Peters mehr bloggen oder bei Instagram mehr Fröhlichkeit verbreiten. Oder sportlicher werden und sogar Handstand können. Na gut, nicht dieses Jahr mit dem Handstand – aber diese #Händständgäng von ihr finde ich sehr cool!

Aktuell läuft in einem weiteren Browserfenster das UEFA Champions League Finale (Fußball) zwischen PSG und FCB. Es steht 0:0 vor der Halbzeitpause. Ich bin kein Fan dieser Mannschaften, aber etwas Sport kann ja nicht schaden. So, mit 0:0 in die Halbzeitpause. Diese kleine Einlage hat nichts mit dem Blogbeitrag zu tun, aber vielleicht erinnere ich mich später mal an diesen Beitrag zurück und was ich da gemacht habe 😉

In die Stadt gehen macht keinen Spaß während der möglichen Ansteckungsgefahr. Okay, ich war vorher schon kein Fan von den gleichen Innenstädten von Großstädten. Sehen ja gleich aus und ich bin kein Konsum-Mensch der alle paar Tage neue Klamotten braucht. Also ist das Jammern mancher Einkaufstempel in der Zeit für mich kein Grund noch mehr in die Innenstadt zu gehen und was zu kaufen. Aktuell bin ich froh, nicht noch mehr materielle Abhängigkeiten zu besitzen. Jedoch fehlt mir das Ausgehen in gute Restaurants, das Treffen mit Freunden und Bekannten in Bars und auch Veranstaltungen und Events. Öffentliche Plätze vermeide ich inzwischen, weil sie zu Abendstunden immer mit Partyvolk und gelockert durch Alkoholeinfluss unkontrollierbar werden. Die Bereitschaft, sich und andere mit einer Mund-Nasen-Schutzmaske zu schützen sinkt leider ja. Deshalb bin ich ein Freund davon, dass das Fehlverhalten bestraft wird. Ja, hier bin ich ein Freund einer Maskenpflicht. Dazu möchte ich auch was aufschreiben. Aber nicht jetzt.

Dabei erinnere ich mich gerne daran, in lauen Sommernächten mit Gläschen Rotwein oder auch mit einem kleinen Picknick am Mainufer den Sonnenuntergang zu beobachten und die Skyline Frankfurts auf mich wirken zu lassen. Oder entspannt in Museen zu gehen. Vieles geht nicht mehr so wie früher und ich stelle mich darauf ein, dass wir diese „Normalität“ auf mehrere Jahre nicht mehr haben, sondern mit einer neuen Situation umzugehen lernen müssen. Solange kein vernüftiger und wirkungsvoller Impfstoff gegen SARSCoV2 (Covid-19) Viren flächendeckend existiert, bin ich auch kein Freund von Reisen außerhalb Deutschlands oder in sogenannte Risikogebiete. Wir alle entdecken plötzlich die schönen Seiten in unserem Land kennen und schätzen. Aber es ist auch kein Genuss und keine Entspannung am Wochenende in die umliegenden Wälder und Wanderwege zu fahren – nur um dann auch auf weitere viele Stadtbewohner:innen zu treffen, vor die wir ja eigentlich „fliehen“ wollten. Vielleicht dann mal im Spätherbst einige Tage bessere und entspanntere Wanderungen erleben. Ohne viel Stress. Schauen wir mal.

Wie sieht es bei Dir aus? Wie ist deine Stimmung derzeit? Hast Du auch den Blogbeitrag von Katrin gelesen?

Schönen Sonntagabend noch – oder einen guten Tag und bis bald mal wieder 🙂

 

Von alex

Bloggt seit 1999/2000, glücklicher Ehemann und Papa. Gebürtig aus der Uni-Stadt Tübingen und dann 2010 nach Frankfurt am Main gezogen. Von dort Ende 2022 weggezogen und leben glücklich im ländlicheren Raum. Mehr auf meiner Über mich-Seite