Im hessischen Landtag hat Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) am Donnerstag, 23.  November 2017 folgenden Satz geäußert:

„Es gibt eine Seuche. Und diese Seuche heißt Twitter.“

Darüber bin ich zuerst – wie soll es anders sein – auf Twitter aufmerksam geworden durch Sebastian Scholl:

https://twitter.com/kmnd/status/933630102025457664

Ich konnte es zuerst nicht glauben, aber der hessenschau Twitteraccount hat auch den Videobeweis erbracht:

Wie jetzt? Die Seuche heißt nun Twitter und gut ist? Oder doch aus dem Zusammenhang gerissen? Ein wenig, denn Volker Bouffier sprach weiter, also hier im Transkript und im Video zu hören:

„Und es gibt eine Seuche. Und diese Seuche heißt Twitter und anderes mehr. Und diese Verhandlungen sind extremst belastet worden dadurch, dass ununterbrochen einer was rausgegeben hat.“

Es gibt eine Seuche. Und diese Seuche heißt Twitter. Volker Bouffier
Es gibt eine Seuche. Und diese Seuche heißt Twitter. Volker Bouffier, 23.11.2017

Die Rede von Volker Bouffier gibt es bei hessenschau.de in voller Länge (Volker Bouffier (CDU): „Man muss die Entscheidung der Freien Demokraten respektieren“).  Minute 24:30. In Volker Bouffier’s Rede ging es um die Sondierungsgespräche der „Jamaica-Koalition“ (die ja gescheitert sind). Anscheinend regt sich Bouffier darüber auf, dass während der Verhandlungen Inhalte ans Licht kommen und dadurch mehr Transparenz ans Tageslicht tritt…

Timon Gremmels, MdB der SPD hat ein wenig später den Hinweis verwittert, dass selbst Schäuble kein Freund von Twitter ist. In der Frankfurter Rundschau online wird von Schäubles Vorhaben berichtet,  dass zukünftig nicht mehr aus dem Bundestag heraus getwittert werden darf.

Moment, war da nicht mal was in Hessen? Vor einigen Jahren im hessischen Landtag? Ja. Damals sorgten einige Piratenpartei Hessen Mitglieder für einen „Eklat“.  Link zu heise.de Artikel.

Anscheinend wird gerade wieder Stimmung gegen Digitalisierung und Technologien zur transparenten Politik oder politischen Mitbestimmung gemacht. Neuland ist wieder da. Ich finde es weiterhin gut, wenn Abgeordnete über ihre Sitzungen und Erlebnisse berichten und das auch online auf Twitter, Blogs, Facebook etc machen. Denn dann kann kommunikativ auf die gewählten Repräsentanten eingegangen werden. Und nicht nur PolitikerInnen twittern, auch Journalisten und viele an der Politik interessierte Menschen.

Also ruhig weiter twittern. Und es werden noch genug Tweets geschrieben, bis es eine „Seuche“ werden würde…

Screenshot: Video hessenschau.de

 

Von Alexander