Es ist mal wieder soweit. In der evangelisch-württembergischen Landeskirche (ELKWUE) wird am 1. Dezember 2019 im Rahmen der „Kirchenwahl“ gewählt. Neben der Wahl für den Kirchengemeinderat werden auch Landessynodale gewählt. Das ist so ähnlich wie ein Landesparlament für die evangelische Kirche. So eine Wahl gibt es nur in der württembergischen Landeskirche innerhalb der Evangelischen Kirche Deutschland (EKD). In diesem Blogbeitrag möchte ich ein wenig darauf eingehen und einige Dinge versuchen zu erklären. Weitere Blogbeiträge werden dann die einzelnen Gruppierungen (auch kritisch) beleuchten – ähnlich wie Parteien in einem Landesparlament.
Eine Kirchenwahl?
Ja, denn die kirchliche Wahl ist der „sichtbare Ausdruck der demokratischen Struktur der Landeskirche“ (Zitat kirchenwahl.de). Ich selber kenne das und finde das sehr wichtig und gut. Es ist sehr lange her, seitdem ich mich auch zur Kirchengemeinderatswahl habe aufstellen lassen. Das war 2001 für die Stiftskirchengemeinde St. Georg Tübingen. Und 2006 erneut. Beide Male bin ich in den Kirchengemeinderat gewählt worden und ich war sogar in der Bezirkssynode damals. Nur ein minimaler kleiner Rückblick als kleine private Exkursion warum ich der Thematik verbunden fühle.
Landessynode wie Landtag?
Joa, so ähnlich könnte man das so sehen. Neben den ungefähr 10.000 Kirchengemeinderätinnen und Kirchengemeinderäten in ihren einzelnen Kirchengemeinden wird der Kurs und die Richtung (aka Politik) der Landeskirche von 90 ebenfalls zu wählenden Landessynodalen bestimmt. Innerhalb der württembergischen Landeskirche gibt es 26 Wahlkreise mit Laien und Theologen die in der Landessynode vertreten sein werden. Die ELKWUE hat das grafisch aufbereitet:

Ähnlich wie in einem Landtag gibt es derzeit ähnlich wie Parteien sogenannte Gruppierungen die sich Gesprächskreise nennen. Aktuell sind es vier Gruppierungen. Da es auch keine Partein sind, gibt es auch keinen Fraktionszwang.
Die württembergische Landessynode setzt sich aus Mitgliedern von derzeit vier Gruppierungen, den sogenannten Gesprächskreisen, zusammen.Die Synodalen haben sich in der Landessynode gemäß ihrer jeweiligen kirchenpolitischen Orientierung zu Gesprächskreisen zusammengeschlossen. Es gibt keine Parteien und somit auch keinen Fraktionszwang. Von den 90 zu wählenden Landessynodalen müssen zwei Drittel Laien und ein Drittel Theologen sein.
Gesprächskreise / Gruppierungen