Vor einigen Tagen wurde eine ursprünglich geplante Veranstaltung zum Thema „Care-Arbeit“ an der Hauptwache Frankurt der Grünen Frankfurt aufgrund der sich immer weiter zuspitzenden Lage in Afghanistan und dem desaströsen Umgang der deutschen Bundesregierung damit verschoben. Ich bin spontan nach einer Info-Mail des neuen Kreisvorstandes der Grünen Frankfurt auch vor Ort hingegangen. Die Veranstaltung wurde kurzfristig zu einer Podiumsdiskussion geändert.
Kurzfristig hatte ich dann auch via Twitter die Podiumsdiskussion weiter verbreitet:
Dieser Blogbeitrag soll keine journalistische Berichterstattung sein. Aber ich möchte auch nicht, dass diese Podiumsdiskussion einfach so „verschwindet“ oder auf Twitter in Vergessenheit gerät.
Thema Frauen und Familien in Not, was passiert mit den Ortskräften?
Direkt im Zentrum Frankfurts, an der Hauptwache, wurde eine kleine Bühne mit Überdachung aufgebaut. Daneben ein Infozelt der Grünen Frankfurt, bei dem sich über die Direktkandidatin für den Bundestag der Bündnis 90/Die Grünen für den Westen Frankfurt, Deborah Düring und auch über weitere Informationen zum Wahlprogramm informiert werden konnte. Aber das waren Nebensächlichkeiten.
Die Podiumsteilnehmer*innen auf der kleinen überdachten Bühne widmeten sich besonders der kommenden Rolle und Situation der Frauen in Afghanistan und thematisierten auch das Scheitern westlicher Politik in Afghanistan.
Podium
Die Moderatorin Samah Hefny, Sprecherin der GRÜNEN JUGEND Hessen, hat professionell, ruhig und sachlich die Gespräche mit
- Deborah Düring, Direktkandidatin für den Bundestag der Bündnis 90/Die Grünen für den Westen Frankfurts,
- Ricarda Lang, stellvertrende Bundesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen
und - Nadia Qani, Gründerin und Vorsitzende ZAN, Verein zur Förderung der Rechte afghanischer Frauen e.V.
geführt.
Auf dem Podium wurden die drängenden Fragen gestellt, wie Frauen und Familien nun unterstützt werden
können und welche Mittel uns verbleiben, Not und Leid vor Ort zu lindern sowie das Kollabieren des
Sozialsystems in Afghanistan zu vermeiden.
Der schnelle Einmarsch der Taliban in Kabul vor Tagen markiert das Ende des westlichen
militärischen Engagements in Afghanistan und hinterlässt nicht nur viele offene Fragen, sondern vor
allem eine kaum fassbare Situation für die Menschen vor Ort, insbesondere für Frauen. Zudem ist die Sicherheit all jener akut gefährdet, die sich als Ortskräfte für einen demokratischen Fortschritt im Land eingesetzt haben.
Es waren viele interessierte Menschen vor Ort, niemand hat gestört und auch nicht dazwischen rein gerufen (zumindest nicht in der Zeit in der ich vor Ort war, was ich für danach auch hoffte). Ich empfand die Podiumsdiskussion als sehr gut gelungen und es wurde ruhig, aber auch sehr emotional diskutiert.
Ortskräfte in Afghanistan sofort evakuieren
Die Grüne Jugend Hessen hat auf ihrem Instagram Kanal einen Info Post veröffentlicht:
Nadia Qani bei ZDF heute
Nach der Podiumsdiskussion habe ich dann am 19.08.2021 in der ZDF heute Nachrichtensendung erneut Nadia Qani gesehen und mich haben ihre Eindrücke und Diskussionen erneut bewegt. Deshalb möchte ich auch den Beitrag in der Nachrichtensendung verlinken: https://www.zdf.de/nachrichten/heute-19-uhr/210819-heute-sendung-19-uhr-100.html. Ab ca Minute 04:53. Das Video wird online bis 19.08.2022 verfügbar sein.