Ihr kennt das auch oder macht es schon. Twitter-Accounts blockieren! Auf Twitter gibt es Accounts die einen stören, nerven, unangenehm auffallen oder die Lust am twittern vermiesen. Aber seit vielen Jahren wird die Stimmung und die Atmosphäre auf Twitter zunehmends unangenehmer, frauenfeindlicher, rassistischer, sexistischer, antisemitischer – und das möchte ich nicht!

Deshalb habe ich seit Jahren auch schon die Praxis, dass ich Nazis, Trolle, Sexisten und andere Arschlöcher blockiere und nicht mehr möchte, dass sie im eingebuchten Zustand meine Tweets oder Konversationen verfolgen und/oder mit mir interagieren können. Hatte ich früher noch einen extra Account für Politisches und Lust und Zeit, den Idioten Paroli zu bieten, so ist das seit Jahren nicht mehr so. Ich blockiere schon auch Accounts die Fake sind und den obigen Beschreibungen einzuordnen wären und sind.

Es ist schließlich meine Zeit, die ich mir für Kommunikation im Internet nehme. Hier gilt seit längerem nicht mehr „mit Rechten reden“, sondern im Gegenteil! Den Nazis und anderen Deppen nicht das Internet und Twitter überlassen!

Gedanken von Jens

Vor einiger Zeit wurde mir der Tweet von Jens Scholz in meine Timeline gespült. Jens hat einen Twitter-Thread (mehrere Tweets hintereinander) erstellt in denen er sich über das Blockieren auf Twitter auslässt bzw seine Gedanken aufgeschrieben hat.

Jens‘ Twitter-Thread

Mal ein paar Gedanken zum Blocken auf Twitter:
Ich habe lange Zeit nicht geblockt, weil mir Leute, die mir doof kommen eigentlich herzlich egal sind. Ich komm persönlich problemlos mit Pappnasen zurecht. Aber Twitter hat sich in den letzten Jahren ein bisschen verändert…

Erstens hab ich – auch mit unter 3000 Followern – offenbar eine gewisse Reichweite. Das heißt, wenn ich jemanden Retweete, löse ich einen Boost für sie oder ihn aus. Das ist natürlich auch prima so, da ich davon ausgehe, dass der/diejenige diese Reichweite brauchen kann.

Wenn ich aber nicht beeinflusse, wer mir folgt oder meine Tweets liest, kann es passieren, dass dieser Boost auch in Kreise läuft, die dann durch mich Accounts finden, auf die sie ihren Hass projezieren können. Gerade kleinere Accounts können so schnell in Schwierigkeiten kommen.

Zweitens gibt es Menschen, die auf meine Tweets antworten und daraufhin von irgendwelchen Hatern angegangen werden. Dafür fühle ich mich mindestens mitverantwortlich. Daher versuche ich da, aktiv mit meinen Antworten gegenzuhalten, um Solidarität zu zeigen.

Aber was ich inzwischen ebenfalls tue ist, solche Hater direkt zu blocken, um ihm den weiteren Zugang zu diesen Menschen – zumindest unter meinen eigenen Tweets – zu verwehren. Und um generell sowohl Menschen zu schützen, die ich Retweete oder bei mir antworten blocke ich…

…inzwischen sehr bewusst Accounts, die unter Tweets und in Threads von zB Politiker*innen und Aktivist*innen herumpöbeln und Menschen beschimpfen. Selbst wenn ich da noch gar nicht persönlich antworte oder mich engagiere. Ich verhindere damit, dass…

…diese Accounts überhaupt die Möglichkeit haben, sich auf Menschen einzuschießen, die ich retweete oder zivilisiert mit mir diskutieren. Dabei übrigens mache ich keinen Unterschied, ob sie meine Haltung teilen oder nicht. Jede*r, der andere bedroht oder dumm anmacht ist dran.

(Die Menge der eher menschenfeindlichen Accounts im Gegensatz zu eher „linken“ Accounts ist allerdings signifikant höher. Rechts ist die Hemmschwelle für Rassismus, Misogynie und Verächtlichmachung anderer Menschen offensichtlich und wenig überraschend sehr viel niedriger.)

Having said that hier noch ein Aufruf: Ich sehe erstens nicht alles und zweitens nur das, was öffentlich ist. Wenn ich was übersehe oder jemand zB Hate-PMs bekommt, weil ihr bei mir antwortet oder von mir retweetet wurdet, gebt mir Bescheid.

/sign

Ich kann seinen Gedanken und Tweets gut zustimmen und sehe das auch so. Gerade wenn Accounts, die als Antwort (Reply) auf politische Accounts und Personen antworten und pöbeln und Menschen beschimpfen oder drohen. Dann ist die Methode diese Accounts schon im vornherein zu blockieren eine gute.

Von sogenannten „Blocklisten“ halte ich nichts! Ich glaube noch an die Vernunft von einzelnen Menschen, die sich selber ein Bild oder Urteil machen können und sollen.

Wie gehst Du damit um? Blockierst Du auch schon oder immer mehr?

 

Von alex

Bloggt seit 1999/2000, glücklicher Ehemann und Papa. Gebürtig aus der Uni-Stadt Tübingen und dann 2010 nach Frankfurt am Main gezogen. Von dort Ende 2022 weggezogen und leben glücklich im ländlicheren Raum. Mehr auf meiner Über mich-Seite