Schon sehr lange hatte ich vor, über mein Homeoffice-Setup zu schreiben und ich kam nicht wirklich dazu. Ich hatte zwar Bereichsintern in der Firma eine kleine Präsentation gehalten, doch hat sich wieder einiges verändert und dazu müsste ich ja die Präsentation wieder ändern. Deshalb habe ich mir gedacht ich würde das Setup was letztes Jahr bei mir im Einsatz war, einfach mal hier im Blog vorstellen und bei Gelegenheit die aktualisierte Version in einem neuen Blogbeitrag. Das Jahr 2021 ist ja auch schon fast wieder vorbei. 😀

2020

Durch die Corona-Pandemie waren wir in der Firma im März 2020 angehalten doch von Zuhause aus weiter zu arbeiten. Zugegebenermaßen war ich es noch nicht so gewohnt so in der Dimension von Zuhause aus zu arbeiten, da es im früheren Jobs ganz selten passierte. Und wenn, dann gab es nicht so viel Videotelefonate wie nun. Also habe ich begonnen mehr Zeit für eine professionellere und solidere Arbeitsumgebung zu sorgen, damit ich auch in der privaten Wohnung effektiv arbeiten kann.

Homeoffice is the New Normal

Ich hatte einen sehr stabilen, soliden aber für die heutige Arbeitswelt unpraktischen zu großen Arbeitstisch, der weniger in die Richtung von „clean desk policy“, sondern zu mehr Ablenkung sorgte. Durch das Arbeiten in der neuen Firma und das Aufräumen des Schreibtisches am Ende des Tages fehlte mir daheim diese kleine eingeübte Struktur und wenn am nächsten Tag noch viele unsortierte Zettel rumlagen war mehr Frust statt Lust am Arbeiten da. Ich fing an zunächst vor und nach der Arbeit den Schreibtisch bzw die Inhalte auf dem Schreibtisch zu reduzieren. Und nach wenigen Tagen bemerkte, dass zu viel Platz da war und ich an der Schreibtisch-Situation was ändern musste. Also den großen Arbeitstisch auseinandergebaut und gegen einen kleineren Arbeitstisch (nicht höhenverstellbar) vom Dachgeschoss-Abteil ausgetauscht. Das Chaos verschwand und in dem Schlafzimmer war etwas mehr Platz.

Fazit: Ich konnte effektiver arbeiten.

Setup 1.0

Selfie vom Homeoffice-Setup 1.0

Auf dem kleineren Tisch war Platz für das Arbeitslaptop und ein externer Monitor, sowie für Tastatur und Maus. Für die Schonung der Tischplatte verwende ich eine billige Arbeitsflächenschutz eines schwedischen Möbeleinrichtungshaus. Da ich direkt am Fenster saß (ging nicht anders in dem Raum) und direkt gegenüber auf ein anderes Haus mit weißer Fassade musste ich oft die Vorhänge zuziehen um keine Schädigung der Augen zu erhalten. Der Nebeneffekt – in Videokonferenzen war ich oft zu dunkel und kaum zu erkennen.

Also habe ich dann zum Sennheißer Bluetooth-Kopfhörer auch noch zusätzliche LED Lichter für eine bessere Belichtung hinzugefügt. Ein normales Selfie-Ringlicht in das ich ein altes Android-Handy als Webcam eingespannt habe mit Dimmerfunktion hilft. Die seitlich flexibel aufstellbaren LED Scheinwerfer halfen, dass ich keinen Schatten im Gesicht bei Videokonferenzen hatte und besser ausgeleuchtet war.

Für einen besseren Sound habe ich ein externes USB Mikrofon (Rode Mini NT) angeschlossen – und davor einen Ploppschutz. Ja, es mag nach zu viel Aufwand klingen aber in Videokonferenzen ist es für die anderen Teilnehmer*innen doch angenehmer wenn der Sound nicht blechern oder unverständlich klingt. Und das habe ich oft zu hören bekommen. Viele haben nach dem Mikrofon gefragt und ich konnte mich akustisch besser verständigen.

Das klappte eine Zeitlang auch gut, denn immer die Vorhänge zugezogen zu haben, war auf Dauer nicht ideal, mir fehlte das natürliche Licht. Also beschloss ich einfach zu befestigende weiße Plissees an den Fenstern anzubringen. Und bezüglich Schreibtisch ein Upgrade vorzunehmen. Aber die Suche nach einem geeigneten Schreibtisch nahm auch Zeit in Anspruch, sodass die Plissees zuerst angebracht wurden.

Arbeitsstimmung

Nicht unerheblich änderte sich auch meine Arbeitsstimmung durch diese Änderungen, obwohl ich im Schlafzimmer arbeitete, so trennte ich deutlich beruflich und privat. Bei Videokonferenzen habe ich den Hintergrund durch entweder einen virtuellen Hintergrund oder den Fokus nur auf mich in der Kamera eingestellt. Abwechslung auch wenn ich vom Balkon bei schönem Wetter arbeitete. Ich stand also nicht nur auf um vom Bett zum Schreibtisch zu wechseln, sondern auch im Kopf vollzog ich die Trennung von Privat und Beruf. In unserem Bereich informierte ich über die Veränderungen und auch auf anderen Internetplattformen tauschten sich viele andere über Homeoffice-Setups aus.

2021

Ja, das Arbeiten von Zuhause ging doch länger als ich vermutete (wahrscheinlich auch bei Dir / Euch?) und selbst im Herbst 2020 war ich nur 2-3 Mal im Büro gewesen – als Abwechslung und um Kolleg*innen wieder live zu treffen. Aber mit dem Jahreswechsel machte ich dann auch Nägel mit Köpfen was den höhenverstellbaren Schreibtisch betraf. Und nicht nur damit.

Setup 2.0

Setup 2.0 vom Homeoffice

Neben den Plissees hab ich auch mehr Grün einziehen lassen. Blumen und eine grüne Pflanze bringen mehr Vielfalt, duften und für die Augen ist auch Abwechslung gegeben. Den Mikrofonarm habe ich auf die andere Seite gesetzt und ach ja – einen neuen Schreibtisch.

Der eigentlich anvisierte kleine höhenverstellbare Schreibtisch war leider ausverkauft und vergriffen, so beschloss ich über ein Onlineversandunternehmen eine Alternative zu nehmen und bin bis heute nicht enttäuscht. Der Zusammenbau ging recht einfach und schnell und sah auch freundlicher aus als vorher (sieht man auf dem Bild, oder?). Zwischendurch konnte ich also vom Sitzen die Höhe der Tischplatte verstellen und entlastete meinen Rücken – mehr Bewegung ist immer gut und beugt Problemen vor.

Weitere Veränderungen

Wie viele andere wartete ich auch auf eine Impfung und erhielt im Juni meine zweite Impfdosis. Ich bin bis heute unendlich dankbar für die Möglichkeit.

https://twitter.com/alexschnapper/status/1405172626339815426

Mit der Zeitimpfung und dem Abwarten des vollständigen Impfschutzes konnte ich dann auch mehr und mehr in die Firma fahren. Zuerst immer 1-2 im Monat, danach einmal wöchentlich. Auch habe ich den Schreibtischstandort im Sommer geändert. Statt im Schlafzimmer steht mein Heimarbeitsplatz nun vor einem Buchregal (wie klischeehaft) im Wohnzimmer. Das Wohnzimmer hat ausserdem den Vorteil eine bessere Durchlüftung und Kühlung zu haben was nicht unerheblich ist.

Und anstatt auf weiße Plissees kann ich nun zur Augenentspannung zwischendurch durch die Wohnzimmerfenster auf einen grünen Baum im Innenhof schauen anstatt auf das Nachbarhaus. Ein Foto davon habe ich noch nicht gemacht – weshalb hier gerade auch keines zu finden ist. Aber das kommt noch – für einen weiteren Blogbeitrag.

Arbeiten im Büro

Ja, den Sommer und Herbst möchte ich so lange es möglich ist, ausnutzen um ins Büro zu fahren, Kolleg*innen live zu treffen und vereinzelt die Homeoffice-Möglichkeit nutzen. Unsere Firma hat auch Vorkehrungen für einen sicheres Arbeitsumfeld geschaffen und neben professionellen mobilen auch feste Luftfilter an unseren Bürostandorten besorgt. Im Video hier kurz zu sehen unter anderem:

https://twitter.com/alexschnapper/status/1425557116593577988

In dieser Woche KW33 war ich Dienstag bis Donnerstag im Büro vor Ort arbeiten, es hat richtig viel Spaß gemacht und wird nächste Woche fortgesetzt.

Und nun?

Tja, ich hoffe ich konnte mit diesem Blogbeitrag helfen falls Du noch auf der Suche für einen anderen Heimarbeitsplatz bist oder interessiert den Blog liest. Mich würde interessieren was für Erfahrungen Du von „Homeoffice“ hast, oder wie Du Dein Arbeitsumfeld zuhause eingerichtet hast. Oder gehst Du auch wieder verstärkt ins Büro?

Bleibt gesund

Alles in allem wünsche ich Dir gesund zu bleiben, möglichst eine Impfung zu erhalten (falls noch nicht geschehen) und wir alle ein Arbeitsumfeld haben werden, in dem eine hybride Mischung möglich ist. Bei uns jedenfalls ist eine Mischung von Büro- und Heimarbeitsplatz möglich. Und natürlich, dass keine weiteren gefährlichen Coronavirus-Varianten auftreten und wir langfristig das Virus unter Kontrolle bringen werden. So viel jetzt dazu.

Von alex

Bloggt seit 1999/2000, glücklicher Ehemann und Papa. Gebürtig aus der Uni-Stadt Tübingen und dann 2010 nach Frankfurt am Main gezogen. Von dort Ende 2022 weggezogen und leben glücklich im ländlicheren Raum. Mehr auf meiner Über mich-Seite

5 Gedanke zu “Mein Homeoffice-Setup”
  1. Wenn nach mir geht, komme ich nur noch in Ausnahmefällen ins Büro. Auch wenn es nach dem Umzug in ein neues Gebäude spannend werden könnte. Trotzdem, alleine der Zeitgewinn von einer guten Stunde am Tag (ich könnte natürlich auch die Umweltfreundlichkeit vorschieben, aber sowas mach ich ned 🤣), der ist viel Wert.

    Die Kollegen, die ich wirklich sehen will, kann ich auch so mal privat treffen. Oder künftig halt dann, wenn es kreatives zu tun gibt..

    Mein aktuelles Setup kennst ja schon, da ist nur noch ein weiteres Ringlicht dazu gekommen hinter dem Notebook auf dem zweiten Schreibtisch. Aber auch nur, weil ich das gewonnen habe…

    Spannend wird es, wenn ich von der Firma das Notebook bekomme.. Ich glaube, dann wird wohl ein 49 Zoll Monitor angeschafft. Dann habe ich auch wieder ein gutes Argument, warum es zu Hause besser ist 🤣

  2. Welche Maße hat Deine Schreibtischfläche? Erscheint etwas knapp? Würdest Du den Schreibtisch größer nehmen, wenn Platz dafür wäre?

    1. Der Schreibtisch hat die Maße 110 x 60 cm und die Höhe kann von 72 cm auf 116 cm gestellt werden.

      Und ja, aber nicht viel größer wenn Platz da wäre.

  3. Hallo Alex, das erinnert mich auch in einigem an meine Veränderungen im Office. Wobei ich bereits seit einigen Jahren zuhause den Luxus eines eigenen Büros habe – früher als Angestellter und seit 2013 als Selbstständiger. Insbesondere das Thema Mikro und Kamera hat mich dann aber dieses Jahr angetrieben, nicht zuletzt für mein Projekt einer „Virtuellen Weinwanderung“. Das Setup speziell für diese Weinwanderung habe ich in meinem Blog beschrieben: https://derentspannen.de/virtuelle-weinwanderung-mit-obs-studio-und-microsoft-teams/

    Inzwischen hat sich schon wieder etwas geändert, ich werde demnächst – nicht zuletzt aufgrund Deines Beitrags – über mein komplettes Office Setup bloggen.

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